Die deutsche Baubranche befindet sich unverändert in einer schwierigen Situation. Für dieses Jahr erwartet der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) einen realen Umsatzrückgang von etwa 4,0 Prozent im Bauhauptgewerbe. Das wäre nicht ganz so negativ wie im Vorjahr (minus 5,2 Prozent), ist aber weit entfernt von einer Trendwende, wie sie im Jahresverlauf immer wieder einmal medial verkündet worden ist.
Doch Bau ist bekanntlich nicht gleich Bau. Es gibt auch in der Bauwirtschaft etliche Unternehmen, die sich 2024 über eine gute oder sehr gute Auftragslage freuen können. Besonders Unternehmen im Bereich energetische Sanierung und Renovierung sowie im Tiefbau und Infrastrukturbau sind trotz höherer Zinsen und schwacher Gesamtkonjunktur gefragt gewesen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung DIW prognostizierte zu Beginn dieses Jahres für den Tiefbau (inkl. Straßenbau) ein Wachstum von 1,8 Prozent. Besonders der Auftraggeber Bahn sowie die Energiebranche sorgen für Auftragsvolumen, das sich über etliche Jahre streckt. Auch das Facility Management zeigt sich recht robust. Insgesamt wurden zumindest im Frühjahr noch Wachstumsraten von rund 8 Prozent für dieses Jahr erwartet. Das wäre etwas weniger Wachstum als 2023.
Besonders schwer hat es hingegen auch 2024 der traditionelle Wohnungsbau. Und dort leiden kleinere, weniger diversifizierte Bauunternehmen stärker. Der Umsatz im Wohnungsbau könnte 2024 real um deutliche 12 Prozent (Vorjahr minus 11,5 Prozent) schrumpfen. Lediglich rund 250.000 Wohnungen – nur etwas mehr als die Hälfte der politisch angepeilten 400.000 – werden dieses Jahr voraussichtlich fertiggestellt werden. Auch bei den Projektentwicklern ist die Lage weiter sehr schwierig. Ein Problem war, dass viele Projekte noch mit den Konditionen aus der Boomphase bis 2021 kalkuliert worden waren und nun nicht mehr zu den gestiegenen Finanzierungs- und Energiekosten sowie veränderten regulatorischen Anforderungen passten. 2023 war die Zahl der Insolvenzanträge unter Projektentwicklern und Bauträger um 80,1 Prozent in die Höhe geschnellt.
Erholung 2025?
„Survive until 25“ war ein geflügeltes Wort in der Immobilienbranche 2023. Doch wird es 2025 besser? Im kommenden Jahr könnte es zumindest leicht aufwärts gehen für den Hochbau. EY-Parthenon rechnete Mitte des Jahres mit einem geringen Marktwachstum von 0,3 Prozent für 2025. Die bisherigen Gewinner-Segmente im Bau könnten weiter wachsen. Durch die zahlreichen politischen Unsicherheiten ist allerdings unklar, ob es wichtige Impulse beispielsweise für den Wohnungsbau und Investitionen in den Infrastrukturausbau geben wird. Bauunternehmen sollten daher nicht einseitig auf eine Trendwende setzen, sondern weiterhin vorsichtig agieren. Das heißt konkret: je nach Bedarf eine umfassende Nutzung von Avalen und Kreditversicherung zur Absicherung Ihrer Kunden und Ihrer berechtigten Forderungen gegen Ausfallrisiken und zur Optimierung Ihrer Liquiditätssituation. Sprechen Sie gerne mit uns über diese wie auch weitere Finanzierungsoptionen.
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